Con Moto Jumping Days – Finja gewinnt den Großen Preis

(cd) „Das waren trotz des Wetters vier tolle Turniertage“, so zieht Turnierchef Franz Bormann Bilanz am Sonntagabend, als die letzten Pferde zur Siegerehrung über den Turnierplatz galoppierten. Die erstmalig ausgetragenen Con Moto Jumping Days auf der Reitanlage des Reit- und Fahrvereins Harsum sind mit 35000€ Gewinnsumme das höchstdotierte nationale Springturnier in Niedersachsen. Es wurden 23 Siege in 21 verschiedenen Prüfungen, davon sechs S*-Springen, vier S**-Springen und der Große Preis als S***-Springen, erritten. An vier Tagen gab es hochkarätigen Spitzenspringsport mit tollen Pferden und starken Reitern. Über 100 Pferde hatten Quartier in zwei Stallzelten auf der Harsumer Reitanlage bezogen. Die Turnierbedingungen waren insgesamt gut, nur am Samstag führte der Dauerregen dazu, dass der Abreiteplatz kurzzeitig auf den Hauptplatz verlegt werden musste. Nach Regenende waren die Reitbedingungen dann schnell wieder optimal.

„Ich bin einfach nur glücklich“, so strahlte Finja Bormann als sie in der Siegerehrung des Großen Con Moto Preises die Siegerschleife entgegennahm. Ihre Hüddessumer Freunde jubelten und feierten ihre Finja. Die Stimmung war phänomenal. Als letzte Starterin im Stechen nahm sie dem bis dato führenden Jan Andre Schulze Niehues, dem Sieger des Großen Preises von Harsum vom vergangenen Wochenende noch eine ¾ Sekunde ab. Es war ein spannendes Springen, dieses S***-Springen. Von 36 Startern erreichten am Ende sechs das Stechen, zwei hatten zwar keine Hindernisfehler im Umlauf aber waren zu langsam unterwegs. Finjas Paradepferd A crazy Son of Lavina hatte im Umlauf einen leichten Fehler an Sprung sechs, aber sie hatte mit Clippo noch ein zweites Eisen im Feuer und bei den beiden passte dann im Stechparcours alles.

Etliche Spitzenreiter waren in Harsum am Start, allen voran natürlich Finja Bormann, der Star am Harsumer Reiterhimmel, was sie ja im Großen Preis ihren Fans dann wieder einmal mehr bewiesen hat. Die deutsche Meisterin Minou Diedrichsmeier platzierte sich als siebte im S**-Springen der großen Tour. Benjamin Wulschner vom Kastanienhof Cramon zählt zu den erfolgreichsten deutschen Reitern, nahm als letzter Reiter im S**-Springen der Großen Tour Finja die Siegerschleife ab, im Großen Preis aber hatte er im Stechen einen Abwurf und wurde Vierter, um nur einige Beispiele zu nennen.

Neben Finja Bormanns wahnsinnigem Erfolg im Großen Con Moto Preis, einem S***-Springen mit Stechen, war es einfach ihr Erfolgswochenende bei ihrem alten Heimatverein in Hüddessum. In der ersten Qualifikation der U25 Tour einem S*-Springen erreichte sie Platz eins, zwei und fünf mit Brisbane, Qualität und Grey Chester. Das freute besonders Finjas Chef Herrn Müter, der das Sponsoring für diese U25 Tour übernommen hat und persönlich vor Ort war. Er hat gemeinsam mit seiner Frau Marion vor etlichen Jahren „Deutschlands U25 Springpokal“ ins Leben gerufen, um jungen Reiterinnen und Reitern die Chance zu geben sich auf den großen Turnierplätzen in ganz Deutschland zu messen und eine Startgenehmigung für die CHIO in Aachen zu erhalten. In der zweiten Qualifikation, einem Zwei-Phasen-S**-Springen, wurde Finja Dritte mit Qualität. In drei weiteren S-Springen verpasste sie nur knapp den Sieg: Platz zwei mit Grey Chester im S*-Springen mit Stechen in der Youngster Tour, Platz zwei mit Sally im Zwei-Phasen-S*-Springen der mittleren Tour und Platz zwei mit ihrem Paradepferd A Crazy Son of Lavina im S**-Springen der großen Tour.

Siegreich war ebenso Finjas Bruder Friso mit seinem alten Erfolgspferd Con Moto Crazy Cato. Die beiden sind zurück im Turniergeschehen und präsentierten sich top in Form: der Sieg im Punkte-M*-Springen und im S*-Springen der Friends Tour gehörte den beiden. Als er sich vor zwei Jahren bei der Harsumer Herbst Challenge so stark verletzte und der Tierarzt einen Teilsehnen-Abriß diagnostizierte, schien es als wenn die Karriere der beiden beendet wäre. Mit Blutegel-Therapie, Bemer und einigen anderen Mitteln um die Sehne zu stabilisieren ging er mit der großen Unterstützung von Elisabeth Aue durch den Winter. Im Jahr drauf war dann Rekonvaleszenz auf seiner Geburtswiese in Bomanshof angesagt. Im Herbst 2019 kam er wieder nach Hause nach Hüddessum und wurde im Winter vorsichtig im Training wieder aufgebaut. Auf seinen ersten Turnieren mit seiner Pflegerin Annabelle Wede hat er gleich allen wieder seinen unbändigen Sportsgeist bewiesen. Annabelle konnte mit Con Moto Crazy Cato ihr erstes A- und ihr erstes L-Springen gewinnen. Wer Con Moto Crazy Cato und Friso vor drei Wochen gesehen hat, wie die beiden ihren ersten Parcours geritten sind, der konnte diese unglaubliche Ausstrahlung sehen: dieses Leuchten, das glänzende Fell und das aufmerksame Ohrenspiel, voll konzentriert auf seinen Reiter und den Parcours der vor ihnen liegt. Ralf Feierabend, der Großsponsor dieser supertollen Veranstaltung, war zum ersten Mal auf der Harsumer Anlage und zeigte sich total begeistert über die Rückkehr von Friso und Con Moto Crazy Cato:“ In 2024 werden wir Con Moto Crazy Cato im Großen Preis würdevoll verabschieden!“ Damit können sich die Reiterfreunde auf weitere Con Moto Jumping Days in den nächsten Jahren freuen.

Auch der für Harsum startende Schwede Jakob Frostgard, der seit zwei Jahren bei Franz Bormann in Hüddessum trainiert, erzielte einige Top Platzierungen. Mit Cambiasso gewann er ein Zwei-Phasen-M**-Springen. Mit Con Moto Crazy Chara verpasste er knapp den Sieg in der zweiten Qualifikation der großen Tour, einem Zwei-Phasen-S**-Springen und errang Platz zwei. Platz sechs und neun ergatterte das Paar in den beiden U25 Qualifikationen.

Gold gab es auch für zwei Harsumerinnen in der Con Moto Volontär Tour. Diese Tour galt für alle Reiter, die sich mit ihrem Engagement als Helfer bei den Con Moto Jumping Days qualifiziert haben. Johanna Häckl entschied mit Cèst la Vie das A**-Springen für sich. Jennifer Duvenkropp freute sich über die goldene Schleife im L- und im M*-Springen mit ihrer Surprising Sunshine.

Am kommenden Wochenende wird dann das letzte Harsumer Reitturnier in diesem Jahr angeläutet. Von der Klasse E bis M* werden sich viele regionale Reiter in den Springprüfungen tummeln.