Finja Bormann erneut deutsche Hallenchampionesse

(cd) Souverän und mit großem Abstand ist Finja Bormann vom Reit- und Fahrverein Harsum erneut deutscher Hallenchampion der jungen Reiter auf dem CHIO Gelände in Aachen geworden. In allen drei Wertungsprüfungen gelangen ihr als einzige drei Nullfehlerritte. Besonders souverän fiel der Sieg aus, da keinem anderen Reiter gelungen ist, die drei Prüfungen mit 4 Fehlerpunkten zu beenden. So deutlich war der Abstand wohl noch in keinem Jahr in der 20-jährigen Geschichte des deutschen Hallenchampionats. Außerdem ist Finja auch die erste Reiterin, der es überhaupt gelungen ist, auch zweimal hintereinander in der höchsten Altersklasse zu gewinnen. Nicht einmal Doppelolympiasieger Marcus Ehning , Championatsreiter Maurice Tebbel und der derzeit erfolgreichste Springreiter Felix Hassmann haben dieses Kunststück fertig gebracht.

Im Gegensatz zum Vorjahr, wo sie nur mit ihrem Erfolgspferd A crazy son of Lavina alle drei Wertungsprüfungen sprang, entschloss sie sich in diesem Jahr ihr neues Pferd Brisbane in der ersten und zweiten Wertungsprüfung einzusetzen. Diese 10-jährige Stute verfügt über noch wenig Hallenerfahrung und in der immer toll weihnachtlich geschmückten Albert Vahle Halle, ist ein routiniertes Pferd eigentlich die halbe Miete. Finja verstand es jedoch diesem hochtalentierten ,aber unerfahrenen Pferd die nötige Ruhe und auch reiterliche Unterstützung zu geben, sodass eine fehlerfreie Runde in der ersten Qualifikation zu Buche stand. Nun entschied sich Finja auch in der zweiten Qualifikation, einem S**- Springen mit Stechen, auf Brisbane zu setzen. Der Parcours verlangte den Reitern und Pferden alles ab. Nur zwei der besten 38 deutschen jungen Reiter gelang eine strafpunktfreie Runde: Tobias Bremermann, unter anderem Sieger im Großen Preis in der Harsumer Herbst Challenge, und eben auch Finja mit Brisbane. Nachdem Tobias im Stechen zwei Abwürfe unterlaufen waren, brachte Finja mit einer überragenden weiteren Nullfehlerrunde den Sieg nach Hause.

Der große Preis am Sonntag, ein S***-Springen mit Stechen, war von den Abmessungen ebenfalls sehr mächtig, aber technisch nicht ganz so anspruchsvoll wie das Samstagabendspringen. Am Ende kamen acht Starter ins Stechen, darunter auch Finja,diesmal mit ihrem routinierten A crazy Son of Lavina. Da keiner der direkten Konkurrenten von Finja strafpunktfrei geblieben war, stand der deutliche Sieg von Finja im Hallenchampionat schon vor dem Stechen fest. Etwas viel Risiko, daraus resultierte eine Verweigerung und brachte so hier für Finja den 7.Platz mit A crazy son of Lavina. Neben dem riesigen Pokal für den deutschen Hallenchampion wird Finja nun als einzige zweimal auf der großen Tafel in der Halle mit vielen großen Namen des deutschen Reitsports verewigt sein.

Tolle Ergebnisse in der Children Klasse erzielte auch die amtierende Landesmeisterin Jette Anabelle Grolle vom Reit- und Fahrverein Harsum mit ihrem erst 8-jährigem Cando. Zum ersten Mal auf dem Hallenchampionat dabei musste die 14-jährige Schülerin gleich mit der Klasse M beginnen. Dies gelang ihr nahezu perfekt, eine gekonnte Nullfehlerrunde, brachte ihr den 12. Platz unter den besten 32 Children-Reitern ein. Noch anspruchsvoller sollte die zweite Qualifiaktion werden. Nur 8 der 32 Paare blieben fehlerfrei, aber Jette und Cando überzeugten erneut, Rang 7 bedeutete eine klasse Platzierung. Nach dem zweiten Tag befand sie sich in der Zwischenwertung mit Rang 8 unter den Top Ten Deutschlands. Das Finale verlief dann nicht mehr ganz so optimal, es fehlte an Konzentration und so verbuchte sie drei Abwürfe. Trotz allem ist es ein tolles Ergebnis in ihrer ersten Saison in der Klasse M. Mit 14 Jahren schon das zweite Mal in Aachen geritten zu sein, alle Achtung